Von der Maxhütte bis zum Burgwingert
Einleitung
Die Waldentwicklung in Europa bis in unsere Region
Mit dem Ende der letzten Eiszeit in Europa vor ungefähr zehntausend Jahren änderte sich das Bild der Landschaft in den Regionen nördlich der Alpen grundlegend. Die mittleren Jahrestemperaturen stiegen an, das Klima wurde feuchter und bot so den einzelnen Baumarten bei ihrer nacheiszeitlichen Migratation aus den südlich der Alpen gelegenen Rückzugsgebieten optimale Wachstumsbedingungen – die ersten Bäume begannen sich in der vormals baumlosen Steppe auszubreiten.
Pioniergehölze wie Hasel und Birke sowie Flatter- und Feldulmen entlang von Wasserläufen veränderten das Landschaftsbild.
Tanne und Fichte begannen in den Mittelgebirgen wie Schwarzwald und Vogesen Fuß zu fassen.
Winterlinden-Eichenmischwälder waren in der nachfolgenden Zeit vorherrschend – bis um ca. 4000 v. Chr. die durchsetzungsstarke Buche das Erscheinungsbild des Waldes nochmals veränderte. Buchen-Eichen-Mischwälder dominierten zu diesem Zeitpunkt die nun von Wäldern geprägte Landschaft.
Und nun machte sich auch der Einfluss des Menschen auf den Wald bemerkbar. Die Etablierung von Siedlungs- und Ackerflächen durch den Menschen blieben für den Wald nicht ohne Folgen: Linde, Buche, Eiche und Ulme gingen zurück.
Auch die in der jungsteinzeitlichen Michelsberger Kultur (ca. 4000 - 3200 v. Chr.) betriebene Viehwirtschaft, die sich hauptsächlich auf die Weidewirtschaft in den Wäldern konzentrierte, hatte einen gewichtigen Anteil an der sich veränderten Waldlandschaft.
Auf den aufgelassenen Siedlungs-, Bewirtschaftungs- und Beweidungsflächen machten sich nun wieder Hasel, Birke, Erle und Esche breit.
Nachfolgende Generationen von Ackerbauern und Viehzüchtern veränderten durch ihren Einfluss und ihre Wirtschaftsweise immer wieder das Erscheinungsbild des Waldes.
Um ca. 1000 v. Chr. konnte sich in unserer Region die Buche wieder als dominierende Baumart durchsetzen.
Kelten, Römer, die nachfolgenden Alamannen und Franken haben den Wald durch ihren „Holzhunger“ ebenfalls nachhaltig beeinflusst.
Den absoluten Tiefpunkt erreichte der Wald um 1400 n. Chr. Er hatte zwar in etwa die selbe Ausdehnung wie heute – aber bei weitem nicht sein heutiges Aussehen. Er wurde geradezu ausgebeutet. Als Bau- und Brennstofflieferant und als Sommerweide für das Vieh. Ebenso wurden die Schweine im Herbst zur Eichelmast in den Wald getrieben, das Laub als Dünger auf den Feldern ausgebracht. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Holz zu Holzkohle verschwelt. Man ließ dem Wald schlichtweg keine Zeit, sich zu regenerieren und zu wachsen.
Ab dem 19. Jahrhundert änderte sich die Bewirtschaftungsform der Wälder grundlegend. Ein nachhaltiges, von langer Hand geplantes Forstwirtschaftsmanagement, die Aufwertung des Naturschutzgedankens sowie die Ausweisung als Erholungsgebiet gaben dem Wald sein heutiges Aussehen.
Der erneute Umbau des Waldes wird wohl zukünftig die herausragende Aufgabe in Zeiten des Klimawandels sein ...
Die Aufgaben des heutigen Waldes
Der Wald diente in der Vergangenheit vornehmlich der Nutz- und Brennholz-Produktion. Im Zuge der Industrialisierung und insbesondere nach den Weltkriegen des 20.Jh. gewinnt der Wald hinsichtlich seiner Schutz- und Erholungsfunktion zunehmend an Bedeutung.
Der Nutzen und der Erholungswert in unserer heutigen Leistungsgesellschaft kann wie folgt kurz umrissen werden:
- Durch Assimilation nimmt der Wald Kohlendioxid auf und gibt dafür Sauerstoff zum Atmen von Mensch und Tier ab
- Der Wald filtert aufgrund seiner großen Oberfläche die Luft und reinigt diese von Staub, Ruß und anderen schädlichen Stoffen
- Der Wald speichert in Regenzeiten Wasser wie einen Schwamm und gibt dieses mit großer zeitlicher Verzögerung gereinigt an tiefere Bodenschichten weiter.
- Der Wald schwächt die schädlichen Wirkungen von Klima-Extreme, wie Wind und Sturm, und schützt somit auch die Landwirtschaft.
- Der Wald verhindert Bodenerosion
- Der Wald dämpft störenden Lärm, bietet einen wichtigen Erholungsraum für den Mensch, bietet Schutz, Nahrung und Lebensraum für die Tierwelt
Wo befindet sich der Obergrombacher Waldlehrpfad und wie kommt man dort hin?
Dazu der folgende Wanderkarten-Ausschnitt, der mit der Bruchsaler Wanderkarte korrespondiert:
Rechts oben im Bild befindet sich der Hinweis auf den Obergrombacher Burgweg Nr.12, den kompletten Weg Nr.12 erkennen Sie auf der Wanderkarte von Bruchsal (s.Abb.), die bekommen Sie kostenfrei bei der Tourist-Information in Bruchsal oder bei den Verwaltungsstellen der Ortsteile (Achtung! Öffnungszeiten beachten!).
Für den Besuch des Waldlehrpfades können Sie den Burgweg Nr. 12 gegenüber dem Vereinsheim des Obergrombacher Fussballvereins verlassen und auf dem Weg (gestrichelte Linie) bergan Richtung Helmsheim direkt zum Einstieg bei der Maxhütte gelangen. Die zweite Möglichkeit zum Waldlehrpfad-Einstieg vom Burgweg Nr.12 erkennen Sie an der Beschilderung und an den nachstehenden Bildern.
Den Obergrombacher Burgweg (Nr. 12) erreichen Sie auch über den Wanderweg Nr.13 von Untergrombach über die Ungeheuerklamm, an der Weiertle-Quelle trifft dieser Wanderweg den Burgweg Nr.12
Waldlehrpfad-Einstieg für Wanderer*innen:
Beginn des Wanderweges von der Helmsheimer Strasse gegenüber vom ausserörtlichen Vereinsgelände des Obergrombacher Tennisclubs, TCO. Der leicht ansteigende Waldweg in Richtung Obergrombach endet am Weinbergsgelände "Burgwingert", verläuft nach Links-Abbiegung weiter als Waldrandweg bis zum beschilderten Einstieg am eigentlichen Ende des Waldlehrpfades:
Waldlehrpfad-Einstieg am Burgwingert gegenüber der Liegebank, hier verläuft der Obergrombacher Burgweg Nr. 12 und trifft auf den Waldlehrpfad. Ein kleiner Umweg, der sich lohnt, denn wenn Sie an der Maxhütte ankommen, geht rechts vor der Maxhütte ein stark bergab verlaufender Wanderweg bis zum Schottsee. Halten Sie sich am Schottsee rechts dann erreichen Sie wieder den Burgweg Nr. 12
Beginn des Wanderweges von der Helmsheimer Strasse gegenüber dem Vereinshaus und Vereinsgelände des Obergrombacher Fussballvereins, FCO. Der leicht ansteigende Waldweg in Richtung "Helmsheim endet bei der Maxhütte am Beginn des Waldlehrpfades. Von dort verläuft der Waldlehrpfad bis zum Burgwingert-Weinbergsgelände.
Impressionen vom Waldlehrpfad
Beginn und Endpunkt einer Waldlehrpfad-Wanderung bei der Max-Hütte
Aufstellung der Beschilderung 2022
Die auf dem Waldlehrpfad gekennzeichneten Bäume:
Riesen-Mammutbaum1) (Sequoiadendron giganteum)
Gehört zur Familie der Zypressengewächse, kann knapp 100 m hoch werden und erreicht Stammumfänge bis über 34 m bei einem Durchmesser von ca.10 m. Diese Bäume können mehrere tausend Jahre alt werden. Die ursprüngliche Heimat der Riesenmammutbäume liegt in der Sierra Nevada, Kalifornien, in Höhenlagen zwischen 1350 und 2500 m. Diese Zypressenart lässt sich bis in die Kreidezeit vor 125 Millionen Jahren zurückverfolgen. Mittlerweile steht die Art unter Schutz. Zum Schutz vor Waldbränden bildet der Baum eine faserig-schwammige harzfreie Borke, die bei älteren Exemplaren bis zu 75 cm dick sein kann. Die Wurzeln breiten sich bis zu 30 m seitwärts aus, gehen jedoch kaum in die Tiefe.
Abbildungen: Nadeln, weibliche Zapfen, männliche Blütenzapfen, Reife Zapfen
unser Mammutbaum Ende Mai 2022 am Standort hinter der Maxhütte.
Es folgen die wikipedia-Bilder:
Eibe 2) (Táxus baccáta L.)
Ein kleiner bis mittelgroßer Nadel-Baum, häufig auch buschartig, kann 10 bis 15 m hoch werden und erreicht Stammdurchmesser von max. 0,5 m. Die Eibe wächst ausserordentlich langsam und kann durchaus über 1000 Jahre alt werden. Liebt kalkhaltige Böden in der Ebene und in Gebirgen bis 1200 m Höhe. Wird als Heckenpflanze und Zierbaum sehr geschätzt. Das Holz, die Rinde, die Nadeln und die vom roten Fruchtfleisch umgebenen Samen enthalten das hochgiftige Taxin, welches besonders für Säugetiere schädlich wirkt.
Abbildungen: Nadeln, Blüten, Früchte
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Speierling2) (Sórbus doméstica L.)
Ein mittelgroßer Laub-Baum mit bis zu 20 m Höhe, langsamen Wachstum, wird auch Sperberbaum oder Zahme Eberesche genannt, weil er der Vogelbeere ähnlich ist. Kann durchaus einige hundert Jahre alt werden, blüht im Mai und bildet im September ei- bis birnenförmige Fruchtstände. Bevorzugt mineralisch-kräftige Böden im warmen Hügelland des südwestlichen Mitteleuropa. Das Holz ist härter und schwerer als das der Hainbuche und wertvoller als das der Vogelbeere. Seine Früchte finden Verwendung bei der Apfelwein-Produktion. Ein zweiter Speierling wurde am Ende des Waldlehrpfades gegenüber der Mispel gepflanzt
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
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Sandbirke2) (Bétula péndula Roth)
Auch „Gemeine Birke“ genannt, weil sie praktisch auf allen Böden und Kontinenten gedeihen kann. Ein anspruchloser Laub-Baum mit den besten Entwicklungsmöglichkeiten auf frischen, lehmigen Sandböden. Sehr lichtbedürftig mit Wuchshöhen bis max. 30 m und Stammdurchmessern bis zu 65 cm. In den ersten 5-6 Jahren ist der Höhenwuchs eher gering, danach sehr rasch. Mit 50-60 Jahren ist die Endhöhe meist erreicht, einzelne Bäume erreichen ein Alter bis über 100 Jahre.
Abbildungen: Rinde, Blätter, Blüten, Früchte
aus wikipedia
Stechpalme2) (Ilex aquifólium L.)
Ein schöner, immergrüner Strauch oder kleiner Baum kann über 10 m hoch werden und einen Stammdurchmesser bis zu einem halben Meter erreichen. Kann einige hundert Jahre alt werden, schattenliebend, etwas frostempfindlich und gedeiht auf fast allen Böden, bevorzugt kalkige und sandige Untergründe in mildem See- und feuchtem Gebirgsklima bis 1200 m Höhe. Ist ein beliebtes Ziergehölz und findet als Heckenpflanze häufig Anwendung. Die Blätter sind dornig gezähnt, die Fruchtstände etwa erbsengroß, leuchtend rot, ungenießbar und enthalten harte Steinkerne.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
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Ginkgobaum1) (Ginkgo biloba, chinesisch: yin xing)
Der Ginkgo ist eine in China heimische, heute weltweit angepflanzte und beliebte Baumart. Holländische Seefahrer brachten den Baum in der ersten Hälfte des 18.Jh. nach Europa. Zum Jahrtausendwechsel wurde der Ginkgo in Deutschland als „Baum des Jahres“ gekürt, als lebendes Fossil, Mahnmal für Umweltschutz und Frieden sowie als Baum des Jahrtausends erhoben. Er ist ein sommergrünes Gewächs, wirft im Herbst nach wunderschöner Gelbfärbung seine Blätter ab und kann bis zu 40 m hoch werden. Er kann 1000 Jahre und älter werden, ein koreanisches Exemplar besitzt eine Wuchshöhe von 64 m und einen Stammdurchmesser von über 4 m. Seine Früchte finden in der asiatischen Naturheilkunde Verwendung: die enthaltenen Flavonoide (Pflanzenfarbstoffe) haben durchblutungsfördernde Wirkungen und können somit die Gedächnisleistung und das Lernvermögen verbessern. Ginkgo-Gewächse gehören weder zu den Nadel- noch zu den Laub-Bäumen, sondern bilden eine eigene Gruppe in der Pflanzenwelt. Man fand Blatt-Versteinerungen aus dem Erdzeitalter des Jura, die Blütezeit der Dinosaurier, vor über 100 Millionen Jahren. Die größte Pflanzenvielfalt der Ginkgo-Gewächse wird in die Kreide-Zeit nach heutigen Erkenntnissen in die Kreide-Zeit zwischen 135 und 65 Millionen Jahren gelegt. Ginkgo überlebte das große Artensterben an der Kreide-Tertiär-Schwelle vor 65 Millionen Jahren.
Abbildungen: Blätter, männliche und weibliche Blüten, Früchte, Samen
Gingko im Mai 2022
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Spitzahorn2) (Acer platanoides L.)
Mittelgroßer bis großer Laub-Baum blüht von April bis Mai vor aber auch mit dem Laubausbruch. Trägt alle 2 Jahre Samen, Fruchtreife und Blattabfall im September bis Oktober. Spitzahorn wächst in den Anfangsjahren schneller als Bergahorn, bleibt aber dann im Höhen- und Stärkenwuchs hinter diesem zurück. Wird kaum älter als 150 Jahre. Hat höheren Luftwärmebedarf, verträgt mehr Nässe als Bergahorn und ist anpassungsfähiger bezogen auf den Boden. Das Holz ist weniger wertvoll als das des Bergahorns.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
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Bergahorn2) (Acer pseudoplátanus L.)
Mittelgroßer bis großer Laub-Baum, blüht im Mai nach dem Laubausbruch, die Früchte reifen mit denen des Spitzahorns im September bis Oktober. Bergahorn vollendet mit 80 bis 100 Jahren sein Höhenwachstum mit etwa 20-25 m, kann 400 bis 500 Jahre alt werden, dann ggf. auch über 30 m hoch mit einen Stammdurchmesser von ca. 2 m. Liebt kühle feuchte Luft, frischen, tiefgründigen und sehr mineralstoffhaltigen lockeren Boden jedoch ohne Staunässe. Bevorzugte Standorte: feuchte Gebirgstäler, an Gebirgsbächen, in den Alpen bis zu einer Höhe von 1600 m. Verfügt über sehr hartes fast weißes Holz
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
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Teerflecken-Krankheit
Vogelkirsche 2) (Prúnus avium L.)
Die Vogelkirsche, auch genannt „Süsskirsche bzw. Wildkirsche“, kommt als mittelgroßer Laub-Baum vor. Blütezeit zwischen April bis Mai, im Juli reifen die Früchte. Ein schnelles Wachstum bis zum 40.Jahr, beendet sein Wachstum zwischen 50-60 Jahre, kann aber durchaus 80-90 Jahre alt werden. Wird bis zu 20-25 m hoch und könnte einen Stammdurchmesser von 50 cm erreichen. Der anspruchsvolle Baum benötigt kräftige, frische, mäßig feuchte und kalkhaltige Böden sowie eine sonnige Lage. Kommt im Wald, an Waldrändern und Bachufern in der Ebene, wie im Gebirge bis zu einer Höhe von 1500 m vor. Sehr hartes und recht wertvolles Holz.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
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Winterlinde2) (Tilia cordáta Mill.)
Die Winterlinde, auch genannt Kleinblättrige Linde bzw. Steinlinde, ist ein mittelgroßer bis großer Laub-Baum, der von Juni bis Juli blüht. Die Früchte reifen in den Monaten August bis September. Die Linde erreicht mit 150-180 Jahre eine Höhe von ca. 18 m und vermag mehrere hundert Jahre alt zu werden. Kann nahezu eine Endhöhe von knapp 30 m erreichen. Liebt kräftige, tiefgründige, frische und lockere Böden in Wäldern eingesprengt oder an Waldrändern. Der Baum bietet rötlich bis gelblichweißes kernloses Holz in bester Schnitz-Qualität.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
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Esskastanie2) (Castánea sativa Mill.)
Besser bekannt als Edelkastanie, deren Fruchtstände äußerlich sehr stachelig und innen die braunen essbaren Kastanien, auch Maronen oder im Volksmund „Keschde“ genannt. Ein mittelgroßer Laub-Baum blüht Mitte Mai bis Juli, die Früchte sind im Oktober reif und fallen dann auf den Boden. Die Edelkastanie wächst zunächst langsam, wird mit ca. 50 Jahren 15-20 m hoch und ca. 0,5 m stark, kann als freistehender Baum mehrere Meter dick und über 1000 Jahre alt werden. Wächst vornehmlich in wärmeren Gegenden, ist gegen Spät- und Frühfröste empfindlich. Liefert ein gerbstoffreiches dem Eichenholz ähnliches Holz, welches sich auch für die Fassproduktion eignet.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
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Traubeneiche2) (Quércus patráea Matt.)
Auch Wintereiche oder Steineiche genannt, ist ein großer Laub-Baum, der 10-14 Tage später als die Stieleiche blüht. Wuchshöhen von 40 m sind keine Seltenheiten, könnte 700 Jahre und älter werden. Es ist ein typischer Baum für hügeliges Gelände bzw. das Mittelgebirge und ist weniger anspruchsvoll bezüglich Bodenkraft, Wärme und Feuchtigkeit als die Stieleiche.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
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Stieleiche2) (Quércus róbur L.)
Die Stieleiche, auch Sommereiche genannt, ist ein stattlicher Laub-Baum, blüht zwischen April und Juni, ihre Eicheln reifen und fallen zwischen September und Oktober je nach Witterung. Ein rasches Wachstum in der „Jugend“, das dann meist nach 120-200 Jahren beendet ist. Die Stieleiche wird 30-35 m hoch, in Ausnahmefällen bis 65 m und kann günstigstenfalls über 1000 Jahre alt werden. Bestes Gedeihen im warmen Tief- und Hügelland auf mineralischen, frischen und tiefgründigen Böden. Unser bestes Nutzholz mit gerbstoffreicher Rinde.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
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Flatterulme2) (Ulmus láevis Pall.)
Die Flatterulme, auch Flatterrüster genannt, ist ein mittelgroßer bis großer, licht- und wärmebedürftiger Laub-Baum, seine Blüte- und Fruchtzeit liegt etwa 2 Wochen später als Feld- und Bergulme. Ist weniger anspruchsvoll als Feld- und Bergulme, wächst daher auch auf kargen Sand- bzw. sauren Moor-Böden. Sein Holz ist weniger wertvoll als das der Feld- und Bergulme, ansonsten ähneln sich diese drei Ulmen-Arten recht stark.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
Flatterulme im Mai 2022
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Bergulme2) (Ulmus glábra Huds.)
Ähnelt sehr stark der Feldulme, jedoch mit weniger Wärmeanspruch. Wächst sowohl in der Ebene als auch im Bergland bis 1300 m Höhenlage. Ist in Mitteleuropa die meistverbreiteste Ulmenart.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
Bergulme im Mai 2022
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Feldulme2) (Ulmus minor Mill.)
Der große Laub-Baum blüht von März bis April lange vor dem Laub-Austrieb. Die Samen reifen und fallen im Zeitraum Mai-Juni, sind jedoch nur zu 30 % keimfähig. Die Feldulme wächst anfänglich schnell, beendet ihr Höhenwachstum mit etwa 50-60 Jahren. Kann bis 33 m hoch, über mehrere Jahrhunderte alt werden und kann beachtliche Stammdurchmesser bekommen. Ein sehr anspruchsvoller Baum: verlangt mineralkräftige, tiefgründige, lockere und frische Böden, ist wärmebedürftig und durchschnittlich lichtbedürftig: Flusstäler, Auen und Ebenen. Die Ulme liefert ein wertvolles Holz.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
Die Feldulme im Mai 2022
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Schwarznuss2) (Júglans nigra L.)
Eigentlich stammt die Schwarznuss, auch Schwarzer Walnussbaum, aus Nordamerika. Ein mittelgroßer bis großer raschwüchsiger Laub-Baum, der nach 60-80 Jahren 25 m und darüber hoch werden kann. In seiner Heimat wurden ca. 400 Jahre alte Bäume mit 45 m Höhe und einem Stammdurchmesser von 3 m gefunden. Die Schwarznuss ist sehr anspruchsvoll: verlangt milde lichtreiche Lagen und besten, tiefgründigen, lockeren Boden. Frühfröste mag sie nicht. Die eigentlichen Früchte sind runzelig, schwarz und extrem hart. Der Nusskern ist ölreich und nicht sehr wohlschmeckend.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
Die Schwarznuss im Mai 2022
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Walnuss 2) (Júglans régia L.)
Die Walnuss (Gemeiner Walnussbaum, Welschnuss), kam ursprünglich vom Balkan und aus Asien, ist ein stattlicher kleiner bis mittelgroßer Laub-Baum mit starkem Stamm. Ist raschwüchsig und kann nach 60-80 Jahren 15-20 m hoch werden, alte mehrhundert jährige Exemplare können Stammdurchmesser von über 1 m erreichen. Die Walnuss verlangt geschützte Lagen, mildes Klima und tiefgründigen, nahrhaften und lockeren Boden. Sie ist lichtbedürftig und leidet stark durch mögliche Maifröste. Die Nüsse reifen im September, sind ölreich und wohlschmeckend. Das Holz gehört zu den wertvollsten Nutzhölzern.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
Die Walnuss im Mai 2022
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Holzbirne2) (Pýrus commúnis L.)
Die Holzbirne kommt als sperrig verzweigter Strauch oder als kleiner bis mittelgroßer Laub-Baum mit schlankem Stamm vor. Blüte von April bis Juni, die Birnen reifen im September. Ein langsam wachsender Baum bis 20 m Höhe mit einem halben Meter Stammdurchmesser kann bis 150 Jahre alt werden. Liebt tiefgründige, frische und kalkhaltige Böden, bevorzugt Lagen in Hecken, Gebüschen und Waldrändern. Die Birnen sind als Wildfutter geeignet. Die Holzbirne ist die Stammart aller Kulturbirnen, das Holz ist hell bis bräunlichrot, sehr schwer und hart.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
Die Holzbirne im Mai 2022
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Holzapfel2) (Málus sylvéstris Mill.)
Ein kleiner Laub-Baum, auch strauchartig, entwickelt sich sehr langsam. Blüht im Mai-Juni, seine Früchte reifen im September, es ist die Stammart aller Kulturäpfel. Liebt kräftigen, kalkreichen frischen Boden und lichte Lagen. Liefert wie die Holzbirne Wildfutter, wird jedoch im Schnitt 2-4 m hoch, höchstens 7 m. Das Holz ist auch hart und schwer.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
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Robinie2) (Robinia pseudoacácia L.)
Die Robinie, auch Scheinakazie oder Falsche Akazie genannt, stammt ursprünglich aus Nordamerika, ist ein mittelgroßer Laub-Baum, wächst anfänglich schnell und beendet sein Höhenwachstum mit 30-40 Jahren und einer Höhe von ca. 25 m. Mit einem Alter von 100 Jahren wird ein Stammdurchmesser von 80 cm, bei über 200 Jahren auch mal 1,20 m erreicht. Die Schmetterlingsblüten in hängenden Trauben kommen im Mai bis Juni, die Samen reifen im Oktober-November. An Ästen und Zweigen sind paarweise Dornen angeordnet. Die Robinie ist sehr lichtbedürftig, liebt kräftigen, warmen und lockeren Boden in milder geschützter Lage, spät- und frühfrost-empfindlich. Wird gern als Ziergehölz gesetzt und ist eine wertvolle Bienenweide. Das Holz ist extrem hart und witterungsbeständig.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
Die Robinie im Mai 2022
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Elsbeere2) (Sórbus torminális L.)
Ein kleiner bis mittelgroßer Baum, auch strauchartig, blüht zwischen Mai und Juni, die Früchte reifen im September. Die Elsbeere wächst langsam bis zu einer Größe von 12-20 m und kann über 100 Jahre alt werden. Sie liebt mildes Klima, sonnige Lagen, frische Kalkböden, hat aber insgesamt nur mäßige Ansprüche auf ihrem Standort, der jedoch nicht nass oder sandig sein darf. Ihr Holz ist recht hart und wertvoll.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
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Speierling2) (Sórbus doméstica L.)
Ein mittelgroßer Laub-Baum mit bis zu 20 m Höhe, langsamen Wachstum, wird auch Sperberbaum oder Zahme Eberesche genannt, weil er der Vogelbeere ähnlich ist. Kann durchaus einige hundert Jahre alt werden, blüht im Mai und bildet im September ei- bis birnenförmige Fruchtstände. Bevorzugt mineralisch-kräftige Böden im warmen Hügelland des südwestlichen Mitteleuropa. Das Holz ist härter und schwerer als das der Hainbuche und wertvoller als das der Vogelbeere. Seine Früchte finden Verwendung bei der Apfelwein-Produktion. Ein zweiter Speierling wurde bei der Maxhütte gepflanzt
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
Mispel2) (Méspilus germanica L.)
Die Gemeine Mispel, auch Echte Mispel genannt, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist ein breit ausladender Mittel- bis Großstrauch mit kurzen Dornen. Blüht im Mai bis Juni, wird 2-6 m hoch. Liebt frischen, nahrhaften Boden und schattige Lagen. Die erst rötlichgelb und dann braun gefärbten Früchte sind apfelförmig, aber erst nach Frost teigig und genießbar.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte
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2022 wurden weitere Bäume gepflanzt:
Gemeine Esche 1,2) (Fraxinus excelsior)
Die Gemeine Esche (es gibt in dieser Familie noch die Blumenesche mit Heimat in Südeuropa und die Weißesche mit Heimat in Nordamerika) gehört zu den großen Bäumen, bestes Beispiel ist die Obergrombacher Schloßesche gegenüber vom Bergfried.
Junge Eschen bis zu einem Alter von ca. 30 Jahren bilden in diesen Jahren fast ausschließlich beblätterte Langtriebe, tiefgehende Pfahl- und weitestreichende Seitenwurzeln. Blüht von April bis Mai und zwar vor dem Laubausbruch. Erst im Alter von 40-45 Jahren trägt die Esche reichlich Samen und zwar alle 2-3 Jahre, die Früchte reifen im Juli bis Oktober. Die Esche wächst bis zum 40. Jahr rasch, danach langsamer und beendet ihr Wachstum mit ca. 100 Jahren. Das Höhenwachstum endet bei ca. 30 m, kann 250 Jahre alt werden, es wurden schon Stammdurchmesser von 1,7 m gemessen. Die Standortansprüche der Esche sind sehr hoch: frische bis feuchte, tiefgründige, nährstoffreiche Böden, benötigt viel Licht ist gegen Spätfröste empfindlich. Das Holz ist schwer, zäh und elastisch sowie recht wertvoll.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte:
Es folgen diie "wikipedia-Bilder":
Hainbuche 1,2) (Carpinus betulus)
Die Hainbuche, auch genannt Weißbuche, Hornbaum oder Hagebuche, ist ein mittelgroßer Baum der durch Stockausschläge vielstämmig und strauchartig wachsen kann. Bildet als freistehender Baum erst mit 10-20 Jahren Samen, die im Oktober reifen. Blüht von Mai bis Juni. Der Höhenwuchs ist in den ersten Jahren unbedeutend, danach rascher bis zum 80-90. Jahr. Ausnahme-Bäume können über 150 Jahre alt werden und einen Stammdurchmesser von 1 m bekommen. Der Baum wird normalerweise 25 m hoch und ca. 50 cm stark. Das Ausschlagvermögen ist ausserordentlich hoch und andauernd. Die Schnittverträglichkeit ist gut, weshalb sich die Hainbuche sehr gut als Hecke eignet. Die Standortansprüche sind mittelmäßig: frische, mäßig lockere Böden, geringe Wärme- und Lichtansprüche, jedoch etwas dürre-empfindlich. Das Holz ist sehr zäh, unser härtestes und schwerstes Holz nach dem Holz des Speierlings.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte:
Es folgen die "wikipedia-Bilder":
Die Rotbuche, allgemein nur Buche genannt, ist der häufigste Baum in den Mischwäldern rund um Obergrombach und darüber hinaus, daher erfolgte keine gezielte Pflanzung auf dem Obergrombacher Waldlehrpfad. Die Bäume unterschiedlichster Größen sind auf diesem Bereich allgegenwärtig, ein entsprechend angebrachtes Schild weist darauf hin.
Buche, Rotbuche 1,2) (Fagus sylvatica)
Mittelgroßer bis großer Baum mit geradem vollholzigem Stamm, in unserer Region der dominante Baumbestand im Laub- und Mischwald. Erst mit 40-50 Jahren bildet die Buche Samen, die Bucheckern, der Wuchs endet meist zwischen 60 und 80 Jahren. Blüht im Mai, die Bucheckern, auch Bucheln genannt, reifen von September bis Oktober und fallen danach ab. Die Bucheckern bleiben nur bis zum nächsten Frühjahr keimfähig. Der Baum wächst in den ersten 5 Jahren sehr langsam und wird mit ca. 120 Jahren 25-30 m hoch, in Ausnahmefällen bis zu 50 m. Buchen können 120-160 Jahre alt werden, Ausnahme-Bäume auch mal 300 Jahre und mehr. Die älteste Buche mit 546 Jahren wurde 2019 im Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich entdeckt. Alte Buchenwälder in Europa zählen zum Weltnaturerbe der Menschheit. 1990 und erneut 2022 wurde die Rotbuche zum „Baum des Jahres“ in Deutschland gewählt.
Abbildungen: Blätter, Blüten, Früchte, Sämlinge
alle Bilder aus "wikipedia" 1)
Die Blutbuche, auch Purpurbuche genannt, ist eine Mutation der Rotbuche. Die Rot- bzw. Purpurfärbung des Laubs ist auf das Fehlen eines Enzyms zurückzuführen.
aus "wikipedia"
Weitere Bäume und Sträucher des Waldes
Im Obergrombacher Stadtwald befinden sich weitere Bäume und Sträucher, die aufgrund ihrer Häufigkeit nicht beschildert wurden, aber ebenfalls integraler und auch wesentlicher Bestandteil unseres Waldes darstellen.
Hier möchten wir die Wanders-Leut' anregen auf ihrem weiteren Weg doch einmal nach rechts und links zu schauen um die nachfolgend aufgelisteten Bäume und Sträucher zu identifizieren. Die Aufzählung mag noch nicht vollständig sein.....wird dann aber nach und nach vervollständigt.
Die Roteiche:
Auch die Nadelbäume sollten nicht vergessen werden:
Die Kiefern:
Die Tannen:
Die Fichten:
Die Lärchen:
Die Douglasien:
Fortsetzung folgt!
Literatur-Nachweis:
1) Wikipedia
2) Bäume und Sträucher des Waldes, Gottfried Amann (†1988), Claudia Summerer, 21.Auflage 2020, ISBN 978-3-7888-0758-0